Trumps neue Wissenschaft: Paracetamol verursacht Autismus

Paracetamol ist die Ursache von Autismus, Folsäure das Heilmittel: So lautet die sensationelle Ankündigung aus wissenschaftlicher Sicht, die von der Trump-Administration im Einklang mit Außenminister Kennedys Wünschen überprüft und korrigiert wurde. Aus einer anderen Perspektive betrachtet, hat die Impfgegnerbewegung, die Kennedy zur US-Gesundheitsministerin machte, einen kleinen Schritt nach vorne gemacht: Impfungen sind nicht länger die Ursache von Autismus – ein Mantra, das sie trotz zahlreicher wissenschaftlicher Beweise, deren krönender Abschluss darin besteht, dass sich Autismus-Spektrum-Störungen während der Schwangerschaft entwickeln, nicht danach, immer wieder wiederholt. Und so ist hier ein weiteres Monster, dem man die Schuld geben kann: Paracetamol. Präsident Trump stellte eine im vergangenen August durchgeführte Überprüfung von 46 Studien des Mount Sinai und eines Forschers der Harvard University falsch dar und übertrieb sie, und behauptete, sie hätten „die Antwort auf Autismus“ gefunden. Diese Überprüfung verweist jedoch auf einen möglichen Zusammenhang, nicht aber auf eine direkte Ursache, zwischen Paracetamolmissbrauch während der Schwangerschaft und neurologischen Entwicklungsstörungen. Die wissenschaftliche Gemeinschaft hält die Einnahme von Paracetamol bei Schwangeren in der empfohlenen Dosierung für unbedenklich. Mindestens die Hälfte der Schwangeren nimmt Paracetamol ein, was nicht der Zahl der Menschen entspricht, die mit Autismus geboren werden, der etwa hundert Gene betrifft. Ein weiterer Teil der Aussage ist, dass Folsäure ein Heilmittel für Autismus sei: Auch dies basiert auf kleinen, sehr frühen Studien.
Rai News 24