Gonarthrose: Was bringen OTC-Schmerzmittel?



An oberflächennahen Gelenken wie am Knie können topische NSAR Schmerzlinderung und Bewegungsverbesserung bringen. / © Adobe Stock/Ariane Citron
»Gern etwas zum Einreiben«: Das verlangen nicht selten Patienten mit Schmerz- und Entzündungszuständen am Muskel- und Skelettapparat etwa infolge einer Arthrose oder nach stumpfen Sportverletzungen. Topisch applizierte NSAR wie Diclofenac, Ibuprofen und Co. sind dabei eine effektive und verträgliche Behandlungsoption vor allem in der Selbstmedikation – umso mehr, desto früher sie angewendet werden.
So sprechen sich verschiedene nationale und internationale Leitlinien etwa zur Kniearthrose für die Lokaltherapie als frühe Option aus, wenn die Gelenkschmerzen geringfügig bis moderat sind. Sowohl die S2k-Leitlinie aus dem vergangenen Jahr als auch die gerade aktualisierte S3-Leitlinie zur Gonarthrose, beide unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie erstellt, formulieren es so: »Die topische Applikation von nicht steroidalen Antirheumatika bei Gonarthrose sollte vor deren oralen Anwendung zur Analgesie und Funktionsverbesserung erfolgen.«
Laut den Leitlinienautoren haben topische und orale NSAR eine vergleichbare Wirksamkeit, Erstere aber weniger gastrointestinale, renale und kardiovaskuläre Nebenwirkungen. Deren systemische Nebenwirkungsrate liege auf Placeboniveau. Der Grund: Bei lokaler Anwendung seien die systemisch erreichbaren Konzentrationen niedrig und liegen im Bereich von bis zu 10 Prozent der Werte nach oraler Gabe, heißt es in einem Beitrag der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft über Wirksamkeit und Sicherheit topisch applizierter NSAR. Dagegen treten bei den Externa vermehrt dermatologische Nebenwirkungen wie Rötungen an der Applikationsstelle, trockene Haut oder Juckreiz auf.

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