No-Go im Zug: 7 nervige Verhaltensweisen, die Bahnreisende wütend machen

Mit schlechten Angewohnheiten verhält es sich ähnlich wie mit schlechten Witzen: Erzählen wir sie selbst, sind sie natürlich immer gut, während die Witze der anderen gefühlt immer eine schlechte Pointe haben. Kleine Eigenheiten nehmen wir meist an anderen wahr, obwohl wir sie selbst haben – das trifft vor allem im öffentlichen Nahverkehr zu.
Telefoniert ein anderer lautstark in der Bahn, sind wir irrsinnig genervt – klingelt hingegen das eigene Handy, gehen wir wie selbstverständlich dran.
Sieben No-Gos, die fast jeder und jede wohl schon mal auf einer Bahnreise gemacht hat – und wie wir ihnen widerstehen:
Das Problem: Die meisten Menschen setzen bei Bahnfahrten Kopfhörer auf, um die Geräusche um sich auszublenden. Ob das laut schnackende Paar oder das kreischende Kleinkind: Es ist laut, es ist lästig – und die Sounds aus dem eigenen Kopfhörer die einzige Chance, dem Lärm zu entgehen.
Doch egal, ob wir Musik hören oder bingewatchen: Wir neigen dazu, die Lautstärke auf die höchste Stufe zu stellen – und beschallen somit all jene, die um uns herum sitzen, ohne dass wir es merken. Wer einmal neben jemandem saß, der das Gesamtwerk von Scooter oder Helene Fischer rauf- und runterhörte, weiß: Das ist, ähm, unangenehm.
Dann wummert, summt und dröhnt es und man möchte nur eines: Dem Menschen die Kopfhörer von den Ohren reißen, bis es bei ihm wummert, summt und dröhnt.
Die Lösung: Abba sind die einzigen, die „Thank You for the Music“ sagen dürfen. Unsere Mitmenschen freuen sich hingegen, wenn wir die Dezibelzahl runterdrehen.

Musik nur mit Kopfhörer, aber auch da gilt: Kontrolliere deine Lautstärke.
Quelle: imago/Westend61
Das Problem: Jeder Mensch hat ein Grundbedürfnis nach Sauberkeit und guten Körpergerüchen – so zumindest die Theorie. In der Praxis ist das Verständnis davon leider oft anders, sodass wir vor allem in der Bahn mit manchen Düften konfrontiert sind, die wir im wahrsten Sinne des Wortes nicht riechen können.
Ob eine Überdosis Parfum oder Aftershave, eine Prise kalter Zigarettenrauch oder Schweißwolken: Manchmal erlebt unsere Nase eine richtig fiese Challenge.
Die Lösung: Im Zweifelsfall gilt: Wer bei seiner Ankunft gut duften will, sprüht Parfum erst kurz vor der Ankunft, im Idealfall auf der Toilette, auf. Ansonsten gilt: Vor einer Bahnfahrt in Wasser baden – und nicht in ätherischen Ölen.
Das Problem: Reisen macht hungrig, keine Frage, und gerade bei einer langen Bahnfahrt ist es eine nette Abwechslung, etwas dabeizuhaben. Bei der Wahl des Essens sollten wir aber bedenken, dass die Mitreisenden zumindest geruchstechnisch mitsnacken.
Besonders beliebt sind jene Zeitgenossen, die essen, als ob es kein Morgen und keine Mitreisenden gäbe, zum Beispiel der allseits bekannte Döner-Esser oder die Mettbrötchen-Genießerin. Zwiebel, Knoblauch, deftige Gewürze? Prima, ihnen schmeckt’s. Die anderen Menschen in der Bahn sind ihnen dabei völlig egal.
Die Lösung: Nein. Ganz einfach nein. Essen in der Bahn ist erlaubt, aber keinesfalls stark riechende Dinge wie Döner. Hier gilt: Dinge essen, die geruchsneutral sind. Mal überlegt, warum es im Speisewagen nie Blumenkohl oder Mettbrötchen gibt? Eben.

Auf intensiv riechende Speisen und Getränke solltest du deinen Mitreisenden zuliebe verzichten.
Quelle: imago/Sven Lambert
Das Problem: Ganz klar: Wer einen Sitzplatz reserviert, hat auch das Recht, darauf zu sitzen. Es gibt allerdings die gemeinhin bekannten Sitzplatzsparer, die aus Geiz auf eine Reservierung verzichten, aber dennoch einen Platz für sich einfordert.
Das macht er, indem er oder sie sich dumm stellt, auf einen reservierten Platz setzt – und im schlimmsten Fall noch mit Diskussionen anfängt, warum er oder sie nicht weggehen wird: „Da drüben ist doch noch ein Platz frei!“
Die Lösung: Die Lösung ist ganz einfach und besteht aus drei berühmten Worten (die mit „Ich liebe dich“ nichts zu tun haben): Reservier! Einen! Sitzplatz!

Sobald sich der Zug füllt, sammele deine Gepäckstücke ein, damit sich andere setzen können.
Quelle: imago/Westend61
Das Problem: Auch das Gegenteil ist furchtbar lästig und kommt in Form der Sitzplatzblockierer daher. Sie sind davon überzeugt, dass ihre Tasche auch den Platz neben ihm beanspruchen darf.
Gerade zu Stoßzeiten ist es furchtbar unangenehm und lästig, wenn Fahrgäste quasi darum betteln müssen, dass andere ihre seine Sachen wegräumen. Warum sollen wir ein mieses Gefühl haben, nach einem Platz zu fragen, auf den die Blockierenden eigentlich kein Recht haben?
Die Lösung: Hier gibt es keine Diskussion. Natürlich ist es menschlich, sich eine Doppelsitzreihe zu schnappen und den Platz neben sich als Ablage zu nutzen. In halb vollen Zügen ist das vollkommen in Ordnung. Sobald es voll wird, sollten wir aber aufmerksam sein, auf Blicke reagieren und von uns aus den Platz anbieten.
Das Problem: Auch wenn die Deutsche Bahn sich wünscht, dass sich Gäste wie zu Hause fühlen, heißt das nicht, dass wir uns so benehmen sollen. Leider gibt es immer wieder Menschen, deren Schamgrenze offenbar niedrig liegt.
Berühmtestes Beispiel sind ausschweifende Dauertelefonierer oder Viceo-Caller, die während der ganzen Zugfahrt ihre Mitmenschen daran teilhaben lassen, was sie gemacht, gegessen und gedacht haben, im schlimmsten Fall bei voller Lautstärke, „weil die Verbindung ja so schlecht ist … hörst du mich noch? … HÖRST DU MICH?! … Ich bin im Zug … IM ZUUUUUUG!“
Die Lösung: Niemand wird das Telefonieren oder den Videocall mit dem Büro in der Bahn verbieten, aber vielleicht können wir uns darauf einigen, dass wir nicht brüllen, uns kurzfassen und private Dinge privat sein lassen? Wenn das nicht geht, gibt es immer noch die Möglichkeit, sich auf den Gang zu stellen und dort ein bisschen geschützt Telefonate zu führen, ohne dass alle anderen das Gefühl haben, Bestandteil des Gesprächs zu sein.

Interessiert dich wirklich, was Tante Ingrid gestern gekocht hat? Eben, die anderen auch nicht, also telefoniere besser draußen.
Quelle: imago/Westend61
Das Problem: Anders als bei Low-Cost-Airlines müssen wir bei der Bahn keinen Aufpreis für unsere Koffer zahlen, egal wie groß, schwer oder sperrig das Gepäck sein mag. Das heißt aber nicht, dass wir unseren Kram aus Faulheit oder welchen Gründen auch immer nicht gut verstauen müssen.
Ob Kofferablagen oder Ablagefächer über den Sitzen: Kofferchaoten ignorieren alles und parken ihren halben Haushalt im Gang oder auf dem Platz neben sich, als würde ihnen der Zug gehören. Die Antwort ist aber: Tut er nicht.
Die Lösung: Die Frage ist einfach: Stellst du zu Hause auch deinen Kram mitten in den Gang, damit du mehrfach täglich drumherum tänzeln musst oder darüber stolperst? Eben. Es gibt keinen Grund, den Koffer auf dem Gang zu parken – selbst, wenn er zu schwer zum Heben sein sollte, kannst du einen freundlichen Mitmenschen oder das Zugpersonal um Hilfe bitten.
Was müssen Reisende aktuell wissen? Alle wichtigen News für den Urlaub findest du beim reisereporter, die aktuellsten Reiseangebote auf unserer Deal-Seite.
Reisereporter
reisereporter