Die schönsten Ausblicke der Schweiz: Das sind die 8 besten Höhenwege zum Wandern

Wanderst du gern in den Bergen, zählst aber nicht zu den erfahrenen Bergsteigerinnen und Bergsteigern und wünschst dir Traumblicke ohne ständige große Höhenunterschiede und Kraxeln? Dann ist ein sogenannter Höhenweg genau das Richtige für dich.
Das Online-Portal „Bergwelten“ beschreibt Höhenwege als relativ konstant und in bestimmter Höhenlage verlaufend, ohne nennenswerte Abstiege (wobei du jedoch teils größere Höhenunterschiede beim Aufstieg zum und beim Abstieg vom Höhenweg überwinden musst).
Malerische Höhenwege findest du unter anderem in Alpenländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Folgenden stellen wir dir unsere Auswahl der schönsten Höhenwege der Schweiz vor.

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- Strecke: Dielsdorf – Nyon
- Länge: 320 Kilometer, 13.900 Höhenmeter Auf- und Abstieg
- Schwierigkeit: leichter Wanderweg

Der Jura-Höhenweg ist ein echter Klassiker unter den Schweizer Fernwanderwegen – und gleichzeitig der älteste: Schon 1905 wurde mit seiner Markierung begonnen. In einem weiten Bogen verbindet er Zürich mit dem Genfer See und überquert dabei nicht nur die Sprachgrenze, sondern auch eine Landschaft, die von schroffen Felsen über stille Wälder bis zu weiten Hochebenen reicht.
Auf 15 oder 16 Etappen entdeckst du eine Gegend, die sich durch Ursprünglichkeit und Ruhe auszeichnet. Auf dem Jura-Höhenweg treten sich die Wandernden nicht auf die Füße, stattdessen erwarten dich einsame Pfade, Weiden, geheimnisvolle Karstquellen und Seen. Immer wieder eröffnen sich überwältigende Panoramen: auf der einen Seite die Alpenkette mit Eiger, Mönch und Mont Blanc, auf der anderen Schwarzwald und Vogesen.
Der Weg ist nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell spannend. Unterwegs kommst du zu typischen Dörfern, erlebst wechselnde Bauweisen und Leckereien, die von Käsespezialitäten bis zu Süßspeisen reichen. Besonders verlockend duftet es aus den zahlreichen Métairies – traditionellen Berggasthöfen, in denen du einkehren und lokale Köstlichkeiten probieren kannst.
Zu den Höhepunkten des Jura-Höhenweges zählen die Gratwanderung über die Lägern gleich zu Beginn, der weite Blick vom Chasseral ins Drei-Seen-Land, die spektakuläre Felsenarena Creux du Van oder der Sonnenaufgang auf dem Mont Tendre. Von dort breiten sich das Genferseebecken und die Mont-Blanc-Kette aus. Jede Etappe hat zudem ihre eigenen Höhepunkte – sei es eine Burgruine am Wegrand, ein Bergsee oder eine Begegnung mit Gämsen und Füchsen.
Aber Achtung: Trotz der Bezeichnung als Höhenweg weist die Route wesentliche Höhenunterschiede auf. Grund dafür ist, dass der Jurahauptkamm oft von Schluchten und Klusen (Stauseen) unterbrochen ist.
- Strecke: Klausenpass – Eggberge (Flüelen)
- Länge: 22 Kilometer, 740 Meter Aufstieg, 1250 Meter Abstieg
- Schwierigkeit: mittelschwerer Wanderweg

Der Schächentaler Höhenweg zählt zu den Top-Höhenwegen der Innerschweiz, und das aus gutem Grund: Auf der Sonnenseite des Tals schlängelt er sich vom Klausenpass bis nach Eggberge oberhalb von Flüelen. Die Tour führt vorbei an Alpweiden, lichten Bergwäldern und Feldern voller Blumen, stets mit Blick auf die markanten Gipfel der Schächentaler Windgällen, das Schärhorn und die Groß Windgällen.
Neben den Panoramen erwartet dich auch eine Naturvielfalt: Entlang der Route liegen Moorlandschaften, die durch starke Niederschläge und wasserundurchlässige Böden entstanden sind. Sie bieten seltenen Pflanzen und Tieren ein Zuhause. Mit etwas Glück erspähst du Gämsen oder Murmeltiere und über dir Steinadler.
Der Schächentaler Höhenweg beginnt am Klausenpass und führt über Alpweiden zur Unteren Balm. Nach einem kurzen Stück auf der Passstraße zweigt der Weg zur Alp Heidmanegg ab und geht in schmale Bergpfade über. Durch Wald und offene Weiden wanderst du oberhalb von Ratzi weiter bis nach Biel, wo Einkehrmöglichkeiten locken. Ein Highlight unterwegs ist der idyllische Fleschsee mit Feuerstelle, ideal für ein Picknick.
Am Ziel bei der Bergstation Eggberge erwartet dich ein letztes Highlight: der Blick hinunter auf den Urnersee und die weiten Wildheuwiesen am Rophaien. Wer die Tour abkürzen möchte, hat mehrere Möglichkeiten: Mit den Seilbahnen bei Ruogig, Biel-Kinzig oder Ratzi lässt sich die Wanderung nach Belieben verkürzen oder variieren.
- Strecke: Küssnacht am Rigi – Einsiedeln
- Länge: 62 Kilometer, 4200 Meter Aufstieg, 3800 Meter Abstieg
- Schwierigkeit: mittelschwerer Wanderweg

Der Schwyzer Höhenweg – oft auch Schwyzer Panoramaweg genannt – führt in gut 60 Kilometern und offiziell fünf Etappen von Küssnacht am Rigi bis ins Klosterdorf Einsiedeln. Das Beste: Kaum ein anderer Höhenweg der Innerschweiz bietet so viele Panoramablicke und gleichzeitig so viel Geschichte.
Die Route verbindet drei markante Berge: die Rigi, den Rossberg und die beiden Mythen, die alle für besondere geschichtliche Kapitel stehen. Die Rigi ist seit dem 19. Jahrhundert mit der Bergbahngeschichte verbunden, am Rossberg erinnern Informationstafeln an den gewaltigen Bergsturz von 1806, und das Bergmassiv der Mythen gilt als geologische Zeugin vergangener Erdzeitalter.
Von Küssnacht steigt der Weg zunächst auf die Rigi, wo sich das Panorama über den Vierwaldstätter See und den Zugersee öffnet. Anschließend führt er über Goldau und den Rossberg durch Wälder, Weiden und kleine Dörfer weiter Richtung Sattel. Besonders eindrucksvoll ist der Abschnitt entlang der Mythen. Dort wanderst du ebenso auf schmalen Bergpfaden wie auch auf Kuppen mit spektakulärem Panorama, denn bei klarem Wetter reicht der Blick bis tief in die Alpen.
Immer wieder laden Berggasthäuser und Alpwirtschaften am Wegesrand zu einer Rast ein und du kannst regionale Spezialitäten kosten. Der letzte Abschnitt führt schließlich über offene Höhenzüge nach Einsiedeln, wo sich zum Abschluss der Wanderung ein Besuch des barocken Klosters anbietet.
- Route: Alpnachstad (Pilatus) – Stanserhorn
- Länge: 99 Kilometer, 6300 Meter Auf- und Abstieg
- Schwierigkeit: mittelschwerer Wanderweg

Der Obwaldner Höhenweg zählt zu den schönsten Panoramawegen der Zentralschweiz. Auf sechs Etappen führt er quer durch den Kanton Obwalden – vom mächtigen Pilatus über das Hochplateau von Melchsee-Frutt bis hinauf zum Stanserhorn. Dabei darfst du dich auf den Weitblick auf unzählige Alpengipfel und zahlreiche tiefblaue Seen freuen.
Der Startpunkt liegt hoch über dem Vierwaldstätter See. Wer zunächst Energie sparen möchte, nimmt die legendäre Zahnradbahn von Alpnachstad oder die Gondelbahn von Kriens hinauf zum Pilatusgipfel auf 2132 Metern. Von dort führt der Weg durch Tannenwälder und offene Alpweiden hinüber in die Moorlandschaft von Glaubenberg, Teil des Unesco-Biosphärenreservats Entlebuch.
Auf den folgenden Etappen wechseln sich ruhige Passagen und aussichtsreiche Höhenzüge ab. Über den Glaubenbielenpass erreichst du Lungern-Schönbüel, wo Höch Gumme und Wilerhorn zu kurzen Gipfelabstechern locken – mit Blick auf den türkisfarbenen Brienzer See. Weiter geht es über die idyllische Älggialp, die als geografischer Mittelpunkt der Schweiz gilt, und zum Seenplateau von Melchsee-Frutt. Dort zeigen sich der Titlis und andere vergletscherte Gipfel am Horizont.
Wer Glück hat, erspäht auf dem Weg zum Storeggpass Gämsen oder sogar einen Steinadler. Danach folgt ein letzter Höhepunkt: der Übergang über den Arvigrat und den Ächerlipass hinauf zum Stanserhorn. Dort wartet bei klarer Sicht ein 360-Grad-Rundblick über die Alpen, den Stanser Talboden und zehn Seen. Zurück ins Tal gelangst du entspannt mit der Cabrio-Seilbahn nach Stans.
- Route: Rorschach – Sargans
- Länge: 110 Kilometer, 5000 Meter Aufstieg, 4900 Meter Abstieg
- Schwierigkeit: technisch leicht, aber sehr gute Kondition erforderlich

Der Rheintaler Höhenweg führt in sechs Etappen vom Bodensee bis nach Sargans und gehört zu unseren Favoriten, weil die Tour landschaftlich besonders abwechslungsreich ist. Von den Ufern des Sees steigt die Route hinauf durch Obstgärten und Rebhänge, durch Wälder, Moore und kleine Dörfer. Dabei begleitet dich stets der Blick über das weite Rheintal bis zu den Gipfeln Liechtensteins und Österreichs.
Schon der Auftakt ist beeindruckend: In Rorschach mit seinem historischen Kornhaus aus dem 18. Jahrhundert beginnt der Weg und führt zum Schloss Wartensee mit herrlicher Sicht über den Bodensee. Von dort geht es weiter über Hügel und Weinberge, vorbei an alten Gemäuern wie der Burgruine Grimmenstein oder dem Schloss Grünenstein – mitten in der Region, in der der berühmte Riesling-Silvaner wächst.
Der Charakter der Landschaft ändert sich stetig, denn auf weiten Terrassen oberhalb des Tals wanderst du durch blühende Wiesen, Appenzeller Dörfer und Hochmoore. Besonders lohnend ist ein Abstecher zur Kristallhöhle von Kobelwald, wo Kalzitkristalle und Tropfsteine glitzern. Weiter südlich geht es in die Voralpen mit Hochmooren, Alpweiden und fantastischen Aussichtspunkten.
Hoch über Wildhaus erreichst du den höchsten Punkt der Route, den Ölberg mit 1432 Metern Höhe, von dem aus sich ein spektakulärer Rundblick auf Alpstein und Churfirsten bietet. Weiter unten liegt die Voralp mit ihrem kleinen See und einer Schaukäserei, die zu einer genussvollen Rast einlädt. Auf der letzten Etappe zieht sich der Weg über sonnige Hänge zum Berggasthaus Malbun und schließlich hinunter nach Sargans. Zum Abschluss empfiehlt sich ein Besuch im Schloss Sargans mit seinem Heimatmuseum.
- Route: Wildhaus – Wil in St. Gallen
- Länge: 88 Kilometer, 4300 Meter Aufstieg, 4800 Meter Abstieg
- Schwierigkeit: mittelschwere Wanderung

Der Toggenburger Höhenweg führt in sechs Etappen von Wildhaus bis in das historische Städtchen Wil und ist eine Panorama-Route, die vom alpinen Hochland bis in sanfte Hügellandschaften übergeht. Auf diesem Höhenweg erlebst du die Ostschweiz in ihrer ganzen Vielfalt, von felsigen Graten über blühende Alpweiden und stilles Bergdorfleben bis zu unzähligen Aussichten auf die markante Bergkette der Churfirsten.
Die Route verläuft auf der linken Talseite der Thur und begleitet das Flusstal über weite Strecken aus der Höhe. Gleich zu Beginn in Wildhaus – dem Geburtsort des Reformators Huldrych Zwingli – öffnet sich die Sicht über das grüne Toggenburg. Es geht weiter über Alpwiesen und bewaldete Hügelzüge in Richtung Westen. Immer wieder führen kurze Abstecher in typische Toggenburger Dörfer, wo sich Gasthäuser und Berghütten zur Einkehr anbieten.
Besonders eindrucksvoll sind die verschiedenen Ausblicke. Vom Höhenweg reicht der Blick über die Glarner Alpen, den Walensee und den Zürichsee bis zum Bodensee. Frühaufsteherinnen und Frühaufsteher werden mit spektakulären Sonnenaufgängen über den Churfirsten belohnt – und wer übernachtet, erlebt am Abend das Alpenglühen über dem Thurtal.
Mit jeder Etappe verändert sich die Landschaft: Die felsigen Pfade des alpinen Abschnitts weichen allmählich sanften Wiesenhängen und bewaldeten Hügeln. Der Weg endet schließlich im charmanten Wil, dessen Altstadt mit Kopfsteinpflaster, Fachwerkhäusern und gemütlichen Cafés zum Bummeln einlädt.
- Route: Stanserhorn – Emmetten, Bergstation Niederbauen
- Länge: 94 Kilometer, 6100 Meter Aufstieg, 6400 Meter Abstieg
- Schwierigkeit: mittelschwere Wanderung

Der Nidwaldner Höhenweg führt einmal rund um das Engelberger Tal – auf Pfaden, die meist auf Höhen zwischen 1600 und 2000 Metern verlaufen, doch dazu kommen viele kleinere Auf- und Abstiege. Auf sechs Etappen verbindet die Strecke aussichtsreiche Gipfel, Alpwiesen und idyllische Bergseen zu einer der vielseitigsten Panorama-Routen der Zentralschweiz.
Du startest auf dem Stanserhorn, wo sich gleich zu Beginn ein großartiges Panorama eröffnet: Zehn Seen liegen dir zu Füßen, dahinter reihen sich die Gipfel der Alpenkette aneinander. Von dort zieht sich der Weg über den Storeggpass nach Melchsee-Frutt, vorbei an Weiden, schroffen Felsen und Aussichtspunkten, wo du an klaren Tagen längere Fotostopps einplanen solltest.
Da der Höhenweg am Übergang von Voralpen zu Hochalpen verläuft, ist die Landschaft besonders abwechslungsreich. Unterwegs begegnen dir immer wieder typische Alplandschaften mit Kapellen, blühenden Matten und klaren Bergbächen. Mit etwas Glück lässt sich sogar ein Steinadler oder eine Gämse erspähen. In Melchsee-Frutt locken die Bergseen zum Verweilen und teilweise auch zum Baden, bevor es über den Surenenpass nach Engelberg weitergeht.
Besonders reizvoll ist der Weg auch kulturell: In Engelberg und Niederrickenbach liegen zwei Klöster, die Besucherinnen und Besucher herzlich empfangen – sei es zu einer kurzen Besichtigung oder zu einer stillen Übernachtung in klösterlicher Atmosphäre. Auf jeder Etappe gibt es Möglichkeiten zur Einkehr oder zur Übernachtung, und dank der zahlreichen Bergbahnen lässt sich die Tour flexibel aufteilen oder abkürzen. Am Ende der sechsten Etappe führt der Pfad hinauf zur Bergstation Niederbauen über Emmetten mit Weitblick über den Vierwaldstätter See.
- Route: Oberwald – Andermatt
- Länge: 35 Kilometer, 2100 Meter Auf- und Abstieg
- Schwierigkeit: mittelschwere Wanderung

Der Furka-Höhenweg ist zwar nach dem Schächentaler Höhenweg (22 Kilometer) einer der kürzeren Höhenwege der Schweiz, jedoch ebenso empfehlenswert. Er gehört zu den eindrucksvollsten Panorama-Routen zwischen Wallis und Uri. Auf zwei abwechslungsreichen Etappen wanderst du von Oberwald im Goms über den Furkapass bis hinunter nach Andermatt und erlebst dabei sowohl Hochgebirgspanoramen als auch historische Wege.
Bereits der erste Tag ist spektakulär. Von Oberwald steigt der Weg über Alpweiden und Gletscherbäche stetig an. Je höher du kommst, desto weiter öffnet sich der Blick – vom Rhonegletscher über das Lauteraarhorn bis zum mächtigen Finsteraarhorn. Auf der Passhöhe von 2429 Metern ist der Übergang zwischen den Kantonen Wallis und Uri erreicht. Früher war dies eine beschwerliche Route, auf der selbst Goethe 1779 in seinen „Briefen aus der Schweiz“ über den anstrengenden Aufstieg klagte. Heute ist der Weg jedoch bestens markiert und Teil einer der schönsten Höhenwanderungen der Alpen.
Am zweiten Tag steht der Genuss im Vordergrund: Der Pfad folgt dem Urschner Höhenweg hoch über dem Urserental, wo kleine Bergseen, blühende Matten und Weitsichten auf die umliegenden Gipfel warten. Immer wieder triffst du dort auf Spuren alter Säumerpfade und auf kleine Alpwirtschaften, die zu einer Pause einladen.
Nach rund 35 Kilometern endet die Tour in Andermatt, umgeben von historischen Gebäuden und einer eindrucksvollen Bergkulisse. Dank seiner Kürze eignet sich der Furka-Höhenweg besonders für eine Wochenendtour.
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rnd