Vatikan: Diese Apotheke freut sich besonders auf den neuen Papst



Robert F. Prevost aus den USA, der sich Leo XIV. nennt, ist der neue Pontifex. / © Imago/ABACAPRESS/ IPA/ABACA
Am Donnerstag um 18 Uhr war es soweit: Weißer Rauch stieg aus dem Schornstein auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle. Der neue Pontifex war gewählt. Es ist der 69-jährige Robert F. Prevost aus den USA, der sich jetzt Leo XIV. nennt. Er tritt damit die Nachfolge des am Ostermontag verstorbenen Franziskus an. Und das ist besonders wichtig für eine Apotheke: die Farmacia Vaticana.
Mit einer Fläche von 0,44 Quadratkilometern ist Vatikanstadt laut Enzyklopädie Britannica das kleinste Land der Welt. Dennoch wird seine Apotheke nach Angaben des Vatikans täglich von mehr als 2000 Menschen besucht und ist damit eine der umsatzstärksten der Welt. Mehr als die Hälfte der Besucherinnen und Besucher kommt von außerhalb des Vatikans.
Die Apotheke erstreckt sich über eine Fläche von 1000 Quadratmetern, die sich auf verschiedene Bereiche verteilen, darunter ein großer Verkaufsraum, unterirdische Lagerräume und Büros. Nach Angaben des Vatikans führt sie 40.000 Produkte, darunter Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel sowie Hygiene- und Hautpflegeprodukte.
Aber nicht alle Medikamente sind in der Apotheke erhältlich. Verhütungsmittel, Abtreibungsmittel und andere Medikamente, die gegen die katholische Morallehre verstoßen, werden in der Vatikanapotheke nicht abgegeben. Das sagte der Vatikanexperte Ulrich Nersinger in einem Interview mit dem Portal Domradio.de des Erzbistums Köln.
Da der Vatikan nicht Mitglied der Europäischen Union ist, gelten dort andere Regelungen für Arzneimittel. Das führt dazu, dass die Farmacia Vaticana auch Medikamente verkauft, die in anderen Ländern wie den USA hergestellt werden und in der EU nicht zugelassen sind. Außerdem gibt es im Vatikan keine Mehrwertsteuer, was dazu führt, dass die Medikamente dort wesentlich günstiger sind als in italienischen Apotheken.
Für den Einkauf in der Farmacia Vaticana benötigt man einen Personalausweis und gegebenenfalls ein vom Arzt ausgestelltes Rezept. Im Passbüro bekommt man dann einen Besucherausweis, mit dem man die Apotheke betreten kann. Da die Apotheke stark frequentiert ist, muss man an einem Automaten ein Ticket ziehen.

Papst Franziskus würdigt im September 2023 den besonderen Dienst der Vatikan-Apotheke »für die Schwächsten«. / © Imago/ABACAPRESS

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