Der Landesrettungsdienst steht vor Veränderungen. Der Präsident unterzeichnete die Gesetzesänderung

Die von Präsident Andrzej Duda unterzeichnete Novelle des Gesetzes über staatliche Rettungsdienste führt eine Reihe bedeutender Änderungen in der Funktionsweise des Rettungsdienstsystems ein. Dazu gehörten die Schaffung von Motorradrettungsteams, neue Regelungen zur Vergütung, eine verpflichtende psychologische Betreuung der Rettungskräfte sowie eine Präzisierung der Regeln für die Erste Hilfe und die Verlegung von Patienten in die Notaufnahme.
Eine der sichtbarsten Änderungen ist die Einführung von Motorradrettungseinheiten in das PRM-System. Diese Art von Teams wird saisonal – vom 1. Mai bis zum 30. September – im Einsatz sein und maximal 12 Stunden pro Tag arbeiten. Der Einsatz der Motorräder soll vor allem an schwer zugänglichen Stellen erfolgen, zB. bei Massenveranstaltungen oder in überfüllten Städten, wo Krankenwagen möglicherweise nur schwer Zugang zu ihnen haben.
Neue Einheiten, bestehend aus zwei oder drei Sanitätern, werden in die Aktionspläne der Provinzen des PRM-Systems aufgenommen und von den Provinzzweigen des Nationalen Gesundheitsfonds separat unter Vertrag genommen.
Die Änderung führt außerdem eine formale Unterscheidung zwischen Zweier- und Dreierteams ein. Bisher war in den Regelungen lediglich von einer Mindestzusammensetzung von zwei Personen die Rede. Der Einsatz der Rettungskräfte innerhalb der Woiwodschaften obliegt den Woiwodschaftsaktionsplänen des PRM.
Auch die Standards für die Notaufnahme von Krankenhäusern ändern sich. Eine Einheit soll künftig ein Gebiet mit maximal 200.000 Einwohnern sichern. Einwohner. Die Patiententransportzeit vom Unfallort zur Notaufnahme sollte 45 Minuten nicht überschreiten. Die Dauer der Patientenverlegung ins Krankenhaus wird durch eine Verordnung geregelt – das Gesundheitsministerium schlägt eine Begrenzung auf 15 Minuten vor.
Rettungssanitäter in medizinischen Berufen haben Anspruch auf Nacht-, Sonn- und Feiertagszuschläge in Höhe von 65 Prozent bzw. 45 Prozent des Stundenlohns. Wichtig: Die Regelungen gelten rückwirkend – also ab dem 1. Juli 2023. Mit der Einführung einer solchen Lösung sollen erschwerte Arbeitsbedingungen ausgeglichen und die Motivation erhöht werden, im Beruf zu bleiben.
Durch die Senatsänderung werden künftig auch Piloten von Luftrettungsteams und andere Personen, die keine medizinischen Berufe ausüben, aber an Rettungseinsätzen teilnehmen, Anspruch auf Zulagen haben.
Nach den neuen Bestimmungen werden Notrufe an die 999 direkt an die Notrufzentralen weitergeleitet und umgehen so die Notrufzentralen. Dadurch sollen Reaktionszeiten verkürzt und die Bearbeitung von Notrufen verbessert werden.
Auch die Anforderungen an medizinische Disponenten haben sich geändert – mussten sie bislang mindestens drei Jahre Berufserfahrung vorweisen, reichen nun zwei Jahre.
Als Reaktion auf tragische Ereignisse, darunter die Ermordung eines Sanitäters in Siedlce, führte der Gesetzgeber die Verpflichtung ein, den Mitgliedern von Notfallteams Zugang zu psychologischer Unterstützung zu gewähren. Darüber hinaus werden die Rettungskräfte mindestens alle fünf Jahre in Selbstverteidigungs- und Deeskalationstechniken geschult. Die Kosten der Ausbildung werden aus dem Landeshaushalt übernommen.
Die Novelle erweitert den Begriff der Ersten Hilfe: In Notsituationen kann ein Zeuge eines Vorfalls ein vor Ort verfügbares Medikament verabreichen, wenn dies zur Rettung von Menschenleben erforderlich ist. Dadurch soll die Effektivität der Hilfeleistung erhöht werden, bevor ein professionelles Team vor Ort eintrifft.
Das Gesetz gibt Rettungssanitätern, Disponenten, Notärzten und PRM-Koordinatoren das Recht, in einer Weise zu handeln, die die Persönlichkeits- oder Eigentumsrechte anderer Menschen verletzt, wenn dies zur Rettung von Leben oder Gesundheit unbedingt erforderlich ist. Vom Schutz ausgeschlossen sind jedoch höchste Güter – Leben und Gesundheit anderer dürfen nicht geopfert werden.
Die letzte eingeführte Änderung betrifft Verfahren im Zusammenhang mit dem Tod eines Patienten in einem Krankenwagen. Das Gesetz legt die Pflichten der Rettungskräfte im Todesfall fest, um Transparenz und Einheitlichkeit der Vorgehensweise in solchen Situationen zu gewährleisten.
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