Naturschutzgebiet Maas. Amelteich: ein völliger Tapetenwechsel

Kein Motorengeräusch. Weder am Boden noch in der Luft. Das einzige beständige Dröhnen in der Klanglandschaft ist das von Insekten auf Nahrungssuche. Ach ja, da ist noch ein weiteres allgegenwärtiges Geräusch. Natürlich das der Vögel. Die kleinen Vögel im Schilf oder die großen Eichen im Housse-Wald am Teich. Überall ist Leben. Wir erkunden das regionale Naturschutzgebiet des Amel-Teiches zu Fuß und beginnen den Weg in Senon.
Zunächst führt uns ein kleiner Pfad zwischen Wäldern und Wiesen zu einem ersten, komfortablen Observatorium. Es liegt fast am Rande des Teichs und sieht aus wie eine kanadische Hütte. Hier herrscht absolute Stille. Ein leises Niesen, und schon fliegen alle los! Mit „alle“ meinen wir etwa 45 Arten, die diesen Sommer von den Naturforschern des Conservatoire d'espace naturel (Naturschutzgebiet), das das Gebiet verwaltet, registriert wurden . Die Wanderung führt weiter in den Wald, in ein Land der provisorischen Minihütten aus abgestorbenen Ästen, die an die Stämme alter Eichen gelehnt sind. Ein herzzerreißender Schrei ist zu hören. Offensichtlich schätzt der Eichelhäher es nicht, wenn sich Besucher Zeit lassen. Los, verschwinden wir hier! 2 km weiter, nachdem wir Wälder, Wiesen und Felder durchquert haben, geht es zum zweiten Observatorium. Dort ist die Aussicht weiter. Ideal, um große Greifvögel wie den Rohrweihen oder den Schwarzmilan bei der Jagd zu beobachten. Der Rundweg führt dann über Felder zurück nach Senon. Weniger idyllisch, aber dennoch schön! Ein GPS ist nicht nötig, der Weg ist perfekt markiert. Acht Kilometer zu Fuß strapazieren zwar die Schuhe, aber vor allem entspannen sie den Geist!
Heute ist alles schön, alles ist ruhig. Doch eine Gedenktafel mit der Aufschrift „Gemeinde mit dem Kriegskreuz ausgezeichnet“ am Rathaus von Senon erinnert daran, dass das Dorf nicht immer von Ruhe geprägt war. Auch die Kirche Saint-Léonard aus dem 16. Jahrhundert erzählt Geschichten: in ihren Steinen eingefrorene Einschusslöcher. Oder die lapidaren Gravuren auf dem Gelände des alten Friedhofs. Auf dem Platz erzählen Tafeln die Geschichte des Gebäudes, das 1906 unter Denkmalschutz gestellt und 1915 buchstäblich in zwei Hälften geteilt wurde. Geschichtsinteressierte sollten 4 Kilometer weiter im nächsten Dorf Halt machen: Amel-sur-l'Étang. Zu Beginn der Offensive gegen Verdun im Februar 1916 hatte die deutsche Armee dort einige Krankenhäuser und Sanitätsstationen eingerichtet. Auf dem deutschen Soldatenfriedhof sind 2.284 Soldaten begraben.
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Le Républicain Lorrain