Ägypten: Grand Egyptian Museum soll endlich vollständig öffnen
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Es soll das größte archäologische Museum der Welt sein, doch davon konnten sich Besucherinnen und Besucher nach etlichen Verzögerungen bisher noch nicht selbst überzeugen. Seit Jahren wird die Eröffnung des Grand Egyptian Museum (GEM) in Gizeh, Ägypten, immer wieder verschoben. Zuletzt war von einer „voraussichtlich vollständigen Eröffnung Mitte 2024“ zu lesen – daraus ist offensichtlich nichts geworden.
Doch nun tut sich etwas: Seit Mitte Oktober sind neben der großen Halle und den Außenanlagen auch zwölf Galerien mit einer Fläche von 18.000 Quadratmetern für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Und es soll weitergehen: Wie unter anderem „fvw“ berichtet, soll das GEM mit einer großen Zerenomie am 3. Juli 2025 vollständig eröffnet werden.
Ägyptens Präsident al-Sisi soll den spanischen König außerdem bereits zu der Eröffnung des Museums im Juli eingeladen haben. Danach sollen dann auch alle Besucherinnen und Besucher die mehr als 100.000 Objekte endlich alle zu Gesicht bekommen können.
Die Gelegenheit dazu wird es nach der Komplett-Eröffnung an Wochentagen von 9 bis 18 Uhr geben. Mittwochs und samstags soll sogar bis 21 Uhr geöffnet sein.
Bis es so weit ist, müssen sich Interessierte derzeit noch mit insgesamt 15.000 archäologische Artefakte von der Urgeschichte bis zur Römerzeit zufriedengeben. Tickets für die Ausstellung können auf der Website des Museums erworben werden. Etwa 12 Euro müssen Besucherinnen und Besucher zahlen.
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Etwa 15.000 archäologische Exponate können bereits besichtigt werden.
Quelle: IMAGO/Xinhua
Die Geschichte des GEM beginnt schon 2002. Damals kündigte die ägyptische Regierung einen weltweiten Wettbewerb für die Gestaltung des Komplexes an. Der Bau begann 2005. Unter anderem durch den Arabischen Frühling 2011 kam die Arbeit am Museum für mehrere Jahre zum Erliegen. Als sich das Land wieder stabilisierte, ging es 2014 weiter.
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Ein teures und langwieriges Projekt: Das Grand Egyptian Museum.
Quelle: IMAGO/Xinhua
Die Dimensionen des Museums sind gewaltig: Die gesamte Fläche entspricht beinahe 70 Fußballfeldern. Ein Highlight der zu sehenden Artefakte wird die zwölf Meter hohe Statue von Ramses II. oder auch die 42 Meter lange und über 4000 Jahre alte Sonnenbarke des Pharaos Cheops sein.
Auch die Grabsammlung des berühmten Pharaos Tutanchamun soll hier erstmals komplett der Welt zugänglich gemacht werden. Allein diese ist auf rund 7000 Quadratmetern der Ausstellungsfläche geplant. Wenn das Museum vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich ist, könnte dies für einen neuen Reiseboom in Ägypten sorgen.
„Die Eröffnung des Grand Egyptian Museum wird von unseren Studienreisegästen sehnlichst erwartet“, sagt Peter Eschweiler vom Reiseanbieter Gebeco gegenüber „fvw“.
Auch wenn schon unsagbar viele Relikte des Alten Ägyptens gefunden worden sind, stoßen Archäologinnen und Archäologen immer wieder auf neue alte Schätze. Wie der „Spiegel“ berichtet, wurde erst kürzlich ein vier Meter hoher Teil einer Pharaonenskulptur entdeckt. Dabei soll es sich um den oberen Teil einer Statue von Ramses dem Großen handeln, der als dritter Pharao der 19. Dynastie bekannt ist und das Alte Ägypten zwischen 1279 und 1213 vor Christus regierte.
Der untere Teil könnte bereits 1930 vom deutschen Archäologen Günther Roeder gefunden worden sein. Ausgegraben wurde der weiße Kalksteinblock südlich der Stadt al-Minya, ziemlich genau in der Mitte zwischen Kairo und Luxor.
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