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Darmmikrobiota ermöglicht Frühdiagnose von Alzheimer

Darmmikrobiota ermöglicht Frühdiagnose von Alzheimer

Eine von Forschern der Universität Francisco de Vitoria, der Universität Complutense Madrid und der Europäischen Universität Madrid durchgeführte und im wissenschaftlichen Fachjournal AMB Express veröffentlichte Studie zeigt, dass die Darmmikrobiota der Schlüssel zur Früherkennung von Alzheimer sein könnte.

Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „macht die Alzheimer-Krankheit zwischen 60 und 70 % aller Demenzfälle weltweit aus und betrifft mehr als 50 Millionen Menschen.“ Auf Grundlage dieser Informationen beschlossen spanische Forscher zu untersuchen, ob es Unterschiede in der Darmmikrobiota gibt, die mit dem APOE4 -Gen (einem Gen, das bekanntermaßen das Alzheimer-Risiko erhöht) in Zusammenhang stehen.

„Wir wollten herausfinden, ob es möglich ist, bei gesunden, jungen Erwachsenen frühe Anzeichen im Zusammenhang mit APOE4 zu erkennen, und dabei die jüngsten Erkenntnisse berücksichtigen, die einen Zusammenhang zwischen der Darmflora und der Gehirngesundheit zeigen“, erklärt Carlo Bressa, Forscher am UFV Biomedical Research Institute und Co-Leitautor der Studie.

An dieser Studie nahmen 77 gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 48 Jahren teil, die einen kontrollierten Lebensstil pflegten und genetisch auf das APE -Gen getestet wurden. Die Ergebnisse, die die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler am meisten erregten, zeigten, dass bei APOE4- Trägern ein signifikanter Rückgang der Bakteriengattung Megamonas und auch der Bakteriengruppe Eubacterium brachy auftraten. Beide Bakterien sind an der Energiegewinnung und der Regulierung des Körperfetts beteiligt.

Was wurde bei dieser Untersuchung festgestellt?

Mar Larrosa, der leitende Forscher der Studie an der Universität Complutense Madrid, weist darauf hin, dass „diese mikrobiologischen Unterschiede frühe Stoffwechselanpassungen im Zusammenhang mit dem genetischen Risiko von Alzheimer widerspiegeln könnten, die lange vor dem Auftreten von Symptomen oder erkennbaren Veränderungen im Gehirn auftreten.“

Das Team stellte auch signifikante Veränderungen in der Funktion dieser Bakterien fest. Insbesondere beobachteten sie eine Zunahme der bakteriellen Wege zur Produktion von Carotinoiden, Pigmenten mit antioxidativen Eigenschaften, deren Konzentrationen bei APOE4 -Genträgern typischerweise niedriger sind. Diese Veränderung könne als kompensatorische Reaktion auf den erhöhten oxidativen Stress interpretiert werden, für den diese Personen anfällig sind, erklären die Autoren.

Außerdem wurde ein Anstieg des bakteriellen Stoffwechsels von Trehalose, einem Zucker mit neuroprotektiven Funktionen, festgestellt. Ein weiterer Abbau von Trehalose könnte seine Verfügbarkeit im Körper verringern und die Gesundheit des Gehirns negativ beeinflussen.

Carlo Bressa, Forscher am Biosanitary Research Institute der UFV und Co-Leitautor der Studie, erklärt: „Die erhöhte Carotinoidproduktion könnte als Anpassung der Darmmikrobiota an den erhöhten oxidativen Stress interpretiert werden, der mit dem APOE4-Gen verbunden ist. Der erhöhte bakterielle Stoffwechsel von Trehalose könnte jedoch dessen Verfügbarkeit im Körper verringern, was paradoxerweise sein neuroprotektives Potenzial verringern und sich langfristig negativ auf die Gesundheit des Gehirns auswirken könnte.“

Einer der vielversprechendsten Aspekte der Studie ist die Möglichkeit, diese Unterschiede als frühe, nichtinvasive Biomarker für das Alzheimer-Risiko zu nutzen. Die Autoren sind sich einig, dass diese Ergebnisse viele potenzielle Wege für eine personalisierte Prävention eröffnen, da die Identifizierung dieser Marker Interventionen oder den Einsatz von Probiotika zur Modulation der Mikrobiota von Menschen mit Alzheimer-Prädisposition erleichtern könnte.

Die Autoren sagen, dass noch weitere Forschung nötig sei.

Das Team stellt jedoch klar, dass diese Ergebnisse noch in größeren, vielfältigeren Kohorten validiert werden müssen, bevor sie effektiv genutzt werden können. Es ist nicht sicher bekannt, ob die beobachteten Veränderungen eine direkte Ursache von Alzheimer, eine frühe Reaktion des Körpers oder beides gleichzeitig sind.

Klar ist, dass der Darm und seine Mikroorganismen eine viel wichtigere Rolle für die Gesundheit des Gehirns spielen als bisher angenommen, was die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen dieses Phänomens unterstreicht.

20minutos

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