In Avignon: „Israel & Mohamed“, ein schelmisches Duo von Bilderstürmern

Die Gelegenheit war zu gut, um sie zu verpassen. Die Zusammenführung des Flamencotänzers und Choreografen Israel Galvan mit dem Autor und Regisseur Mohamed El Khatib versprach einen überraschenden Titel, ein Symbol des Zusammenlebens – und einen etwas irreführenden Titel, da Israel Galvan kein Jude ist, sondern aus einer andalusischen Familie der Zeugen Jehovas stammt. Wie sollten die beiden Freunde das schaffen und ein Paar bilden? Man hätte das Schlimmste befürchten können, ein Indizienspektakel, doch nach ein paar Minuten des Aufwärmens durch diejenigen, die davon träumten, Fußballer zu werden, wurde die Frage positiv beantwortet. Israel und Mohamed passen gut zusammen und sorgten bei der Premiere im Carmes-Kreuzgang am 10. Juli für eine schöne Überraschung.
Links also Mohamed, in einem knallgelben T-Shirt mit dem Aufdruck „Marokko“. Rechts Israel, in einer himmelblauen Djellaba, die ihm freundlicherweise von Mohameds Vater geliehen wurde. Jeder hat sein eigenes kleines Universum eingerichtet, versammelt aus ein paar Gegenständen auf einem Holztisch, auf dem ein Porträt des Vaters steht – eine Art Altar. Denn dieses Duo, zugleich leicht und ernst, untersucht die Beziehung zu Vätern – zwei monströse Väter, die ebenso überwältigend wie berührend sind. Auf Videoaufnahmen am Set erzählen sie freimütig von ihrer komplexen Beziehung zu ihren Söhnen, die ihren Weg zur Emanzipation gefunden haben, ohne ihre Herkunft zu verleugnen.
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Le Monde