Così fan tutte an der Oper von Lyon: eine riskantere Wette als es scheint

Der dritte und letzte Teil der erfolgreichen Da Ponte-Trilogie, Così fan tutte, reagiert auf brillante Weise auf die von der Commedia dell'arte inspirierten Grundsätze der Opera buffa .

Die Geschichte spielt in Neapel und handelt von zwei Paaren, deren Beziehung durch die Intrige ihres Freundes Don Alfonso auf die Probe gestellt wird.

Ferrando und Guglielmo, zwei junge Männer, die in ihre Verlobten Fiordiligi und Dorabella verliebt sind, rühmen sich ihrer unerschütterlichen Treue. Don Alfonso, ein zynischer alter Mann, stellt sie infrage und behauptet, alle Frauen seien untreu und die Liebe sei zerbrechlich. Um dies zu beweisen, schlägt er ihnen eine Wette vor: Er überredet Ferrando und Guglielmo, so zu tun, als würden sie in den Krieg ziehen. Anschließend versuchen sie, verkleidet die Verlobte des jeweils anderen zu verführen.

Während sich dieses Multiband-Crossover entfaltet, verliert jeder unweigerlich etwas Federn. Obwohl alles relativ glücklich endet, hinterlässt das Erlebnis einen bitteren Nachgeschmack bei unseren abenteuerlustigen Liebenden und führt sie zu einer tieferen Reflexion über Liebe und Treue.

Così fan tutte entstand 1790 in Wien und ist Teil seiner Epoche: der bürgerlichen Revolutionen, die auch das Streben nach neuen Freiheiten mit sich brachten. So viele Sprünge ins Ungewisse, die potenzielle Ängste hervorrufen.

Für diese Neuinszenierung an der Oper von Lyon nimmt Regisseurin Marie-Ève ​​Signeyrole den Untertitel des Werks – L'École des am ants – wörtlich und schickt die Liebenden an die Universität, um sich mit Don Alfonso, einem Philosophieprofessor, auseinanderzusetzen. Hier bietet er ihnen das Swing-Erlebnis als Gelegenheit, sich von ihren Vorurteilen gegenüber Treue zu befreien.

Aufführungstechnisch werden die Solisten, der Chor und das Orchester der Oper vom britischen Dirigenten Duncan Ward dirigiert.

Così fan tutte – Vom 14. bis 24. Juni in der Lyoner Oper www.opera-lyon.com