Das sind die beliebtesten Länder zum Auswandern – und auf diesem Platz ist Deutschland

Immer mehr Menschen wagen den Schritt ins Ausland – sei es, um den Lebensabend in wärmeren Regionen zu verbringen, neue berufliche Chancen zu ergreifen oder einfach das Abenteuer „Auswandern“ zu erleben. Doch nicht jedes Land eignet sich gleichermaßen für ein erfülltes Leben fern der Heimat.
Sprachbarrieren, Bürokratie, hohe Kosten oder kulturelle Unterschiede können schnell zu einem Stolperstein werden. Umso spannender ist der jährliche Expat-Insider-Report, für den Auswanderinnen und Auswanderer aus aller Welt befragt werden. Die Studie zeigt, welche Länder im Jahr 2025 besonders beliebt sind und wo Expats eher frustriert zurückblicken.
So viel sei vorab verraten: Einmal mehr liegen Ziele in Lateinamerika vorn, während manche europäischen Staaten, darunter auch Deutschland, überraschend schlecht abschneiden.

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Zum zweiten Mal in Folge führt Panama das internationale Ranking der besten Länder für Expats an. Fast alle befragten Auswanderinnen und Auswanderer zeigten sich zufrieden mit ihrem Leben im Ausland, ganze 94 Prozent gaben an, glücklich zu sein. Besonders beliebt ist Panama unter Rentnerinnen und Rentnern: Rund ein Drittel der Befragten hat sich dort zur Ruhe gesetzt, viele andere sind mit dem klaren Ziel eingewandert, den Ruhestand unter Palmen zu verbringen.

Die Vorteile liegen auf der Hand: ein angenehmes Klima, gute Freizeitmöglichkeiten und vergleichsweise niedrige Lebenshaltungskosten. Auch der öffentliche Nahverkehr und die Möglichkeit, unkompliziert innerhalb des Landes zu reisen, finden bei Panama-Expats viel Lob. Zwar gibt es auch Kritikpunkte wie die schwache digitale Infrastruktur und die Straßenqualität, doch insgesamt ist die Stimmung so positiv, dass über ein Drittel der Befragten plant, dauerhaft in Panama zu bleiben.
Auf Platz zwei liegt Kolumbien, das sich damit von Platz fünf im Vorjahr deutlich verbessert hat. Für viele Auswanderinnen und Auswanderer ist die finanzielle Situation dort der entscheidende Pluspunkt: Mieten sind bezahlbar, Alltagskosten vergleichsweise niedrig. 81 Prozent der Befragten sagten, sie seien mit ihrer finanziellen Lage zufrieden. Zum Vergleich: Der globale Durchschnitt liegt bei 54 Prozent.

Doch nicht nur das Geld spricht für Kolumbien. Viele Expats loben die Gastfreundschaft und das lebendige soziale Leben. Auch das Freizeitangebot und die gute gesundheitliche Versorgung sind beliebt. Schwieriger ist es dagegen bei Themen wie Sicherheit und politischer Stabilität: Ein Viertel fühlt sich nicht sicher, und 40 Prozent sehen die politische Lage kritisch. Trotzdem überwiegt bei den meisten das positive Gesamtgefühl, das Kolumbien auf Platz zwei des Rankings befördert.
Den dritten Platz im Ranking belegt Mexiko – und das schon konstant seit Jahren. Expats fühlen sich dort besonders schnell integriert: Freundschaften mit Einheimischen entstehen leicht, und viele berichten, dass sie sich sofort willkommen gefühlt haben. Kein Wunder, dass das Land in der Unterkategorie „Leichtigkeit des Einlebens“ den ersten Platz belegt.

Auch das Klima, die Küche und die vergleichsweise günstigen Lebenshaltungskosten tragen dazu bei, dass viele Expats dauerhaft bleiben wollen. Allerdings bringt das Leben in Mexiko auch Schattenseiten mit sich. Viele bemängeln die schlechte Luftqualität, und die Sicherheitslage bereitet ebenfalls Sorge.
Besonders in größeren Städten bleibt das Kriminalitätsrisiko ein wichtiges Thema. Dennoch zieht die Mischung aus Herzlichkeit, Kultur und Alltagstauglichkeit weiterhin zahlreiche Auswanderinnen und Auswanderer an. Auf Platz vier im Ranking landet Thailand, Platz fünf sichert sich Vietnam, gefolgt von China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Indonesien, Spanien und Malaysia.
Die Top 10 im Überblick
- Panama
- Kolumbien
- Mexiko
- Thailand
- Vietnam
- China
- Vereinigte Arabische Emirate
- Indonesien
- Spanien
- Malaysia
Ganz anders sieht es am Ende der Rangliste aus: Kuwait landet wie in den Vorjahren auf dem letzten Platz (46). Expats beklagen dort nicht nur die extreme Sommerhitze und eine schlechte Luftqualität, sondern auch die schwierige Integration. Viele empfinden die lokale Bevölkerung als wenig offen gegenüber Ausländerinnen und Ausländern, was den Alltag zusätzlich erschwert.

Auch die Türkei schneidet schlecht ab und belegt den vorletzten Platz. Neben der hohen Inflation macht vielen Expats vor allem die Sprachbarriere zu schaffen. Fast die Hälfte sagt, ohne Türkisch sei das Leben dort kaum zu bewältigen.
Eine Überraschung ist dagegen der Absturz Südkoreas: Noch 2024 lag das Land auf Rang 23, nun rutscht es auf Platz 44 ab. Hauptgründe sind lange Arbeitszeiten, eine starre Arbeitskultur und die große Bedeutung sozialer Hierarchien. Zwar fühlen sich viele Expats sicher und schätzen die Infrastruktur, doch insgesamt überwiegt Unzufriedenheit.
Auffällig ist auch, dass viele europäische Länder im unteren Bereich der Liste zu finden sind. Deutschland, das Vereinigte Königreich, Finnland, Norwegen und Schweden befinden sich laut der Umfrage 2025 unter den zehn unattraktivsten Ländern für Expats. Gründe sind hohe Lebenshaltungskosten, komplizierte Bürokratie und Schwierigkeiten bei der Integration.
Besonders Deutschland fällt durch: Viele Befragte kritisieren digitale Defizite. Tatsächlich belegt Deutschland in der Unterkategorie „Digitales Leben“ den letzten Platz. Ebenfalls bemängelt werden umständliche Verwaltungsprozesse und Behördengänge, die in Deutschland noch immer größtenteils in Präsenz stattfinden müssen, während viele andere Länder digitale Lösungen gefunden haben. Das zeigt: Eine starke Wirtschaft allein reicht nicht aus, um für Expats attraktiv zu sein.
Die Flop 10 im Überblick
37. Italien
38. Schweden
39. Norwegen
40. Kanada
41. Vereinigtes Königreich
42. Deutschland
43. Finnland
44. Südkorea
45. Türkei
46. Kuwait
Das Expat-Ranking 2025 zeigt klare Trends: Lateinamerika überzeugt mit freundlicher Willkommenskultur und finanzieller Entlastung, während einige europäische Länder Expats durch hohe Kosten, Bürokratie und fehlende Digitalisierung frustrieren. An der Befragung nahmen insgesamt 10.085 Ausgewanderte aus 172 unterschiedlichen Nationen teil. Um im Ranking aufgenommen zu werden, musste ein Land mindestens 50 an der Umfrage teilnehmende Expats haben.
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