Kate Bush: Musiker setzen Zeichen gegen drohenden KI-Diebstahl
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Stummer Protest gegen die Aufweichung des Urheberrechts zugunsten von KI-Konzernen: Kate Bush, Annie Lennox und Co. wehren sich.
Über 1.000 Musikerinnen und Musiker haben sich zusammengeschlossen, um gegen geplante Änderungen des britischen Urheberrechts zu protestieren. Die Regierung des Vereinigten Königreichs plant, es Technologieunternehmen zu erleichtern, Künstliche Intelligenzen mit urheberrechtlich geschützten Werken zu trainieren - ohne die Urheber zu informieren oder zu entschädigen.
Zu den Künstlern, die gegen diese Entwicklung protestieren, zählen große Namen. Kate Bush (66), Annie Lennox (70) oder Cat Stevens (76) haben sich genauso beteiligt wie die Pet Shop Boys, Damon Albarn (56) von Blur oder der deutsche Filmkomponist Hans Zimmer (67). Zusammen haben sie ein Album herausgeben.
"Werden unsere Stimmen in der Musik der Zukunft ungehört bleiben?", fragt Kate Bush laut Medienberichten in einer Mitteilung der Initiative.
Protest mit stummem AlbumDas Besondere an dem Protest: Die Künstler haben ein Album veröffentlicht, das fast ausschließlich aus Stille besteht. Für die Aufnahmen wurden leere Studios und Konzerthallen genutzt. Nur vereinzelt ist ein leises Klappern oder Rascheln zu hören - ein starkes Symbol dafür, was passieren könnte, wenn Künstler die Kontrolle über ihre Werke verlieren.
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Der Titel des Albums ist programmatisch: "Is This What We Want?" (zu Deutsch: "Ist es das, was wir wollen?"). Die zwölf Tracks tragen jeweils ein einzelnes Wort als Titel. Aneinandergereiht ergeben sie den Satz: "The British Government Must Not Legalise Music Theft To Benefit AI Companies" - "Die britische Regierung darf nicht den Diebstahl von Musik zugunsten von KI-Unternehmen legalisieren."
Zweifel an Wirksamkeit von EinspruchsmöglichkeitDas geplante Gesetz sieht zwar vor, dass Künstler ihre Werke von der KI-Nutzung ausnehmen können, indem sie aktiv widersprechen. Doch genau darin sehen die Protestierenden ein grundlegendes Problem: Wie sollen Künstler überhaupt den Überblick behalten, welche KI-Firmen ihre Werke nutzen? Wie sollen sie bei der Vielzahl von Anbietern jeweils aktiv widersprechen?
Die britische Regierung berät am heutigen Dienstagnachmittag erneut über die umstrittenen Copyright-Pläne. Das stumme Protest-Album erschien gezielt zu diesem Anlass.
SpotOnNews
brigitte