Haben & Sein: Alles neu macht der Mai!

Orangenblüten passen perfekt in den Mai, schließlich gilt der als Hochzeitsmonat, und ein Kranz aus den reinweißen Knospen (als Symbol für, nun ja, Unschuld) war lange ein traditionell königlicher Brautschmuck, von Queen Victoria bis zur Stickerei am Pillbox-Käppchen von Grace Kelly. Auch in der Duftherstellung ist das ätherische Öl eine der ältesten Zutaten, vor allem die aus Pomeranzen gewonnene Neroli-Essenz. L’Artisan Parfumeur greift jetzt mit „Histoire d’Orangers Extrême“ diese Überlieferung auf. Die Komposition von Marie Salamagne ist sanft, gleichzeitig frisch, aber die für ihre orientalische Vorliebe bekannte Parfümeurin hat zusätzlich intensive Noten von sonnengetrockneten Blüten und Zedernholz beigemischt. Das gibt mehr Tiefe und erweitert die Anlässe. Geeignet nicht nur bei Hochzeitsfeiern, sondern ab sofort für jeden warmen Abend mit Mittelmeerstimmung.

Sie gehört seit Jahrzehnten fest zur Münchner Kreativszene: Saskia Diez hat mit ihren Schmuckkreationen und Kollaborationen längst international Bekanntheit erlangt und auch schon viele Prominente geschmückt. Zu bekommen waren die begehrten Sachen, vom zarten Ring bis zur kinky Panzerkette, bislang entweder online oder in einem etwas versteckt liegenden winzigen Laden in der Geyerstraße, in dem eigentlich nur Friends & Family verkehrten. Das wird sich jetzt ändern, denn in dieser Woche hat Diez ein großes Ladengeschäft in der Reichenbachstraße 35 eröffnet – nah am Gärtnerplatz und damit am Epizentrum der jungen und schönen Hedonisten der Stadt. „Für mich ungewöhnlich, dass ich den Platz habe, alle meine Sachen zu zeigen“, sagt Diez bei der Eröffnung, für die sie zwei große Pyramiden aus Champagnergläsern in die Auslage baute, in deren Schalen sich ihre Schmuckstücke ergießen. Zur Feier der Eröffnung präsentiert Saskia Diez limitierte Editionen: Schlüsselanhänger in Zusammenarbeit mit dem japanischen Keramik-Künstler s.h.o.k.k.i. in Eiscremefarben, jedes Stück ein Unikat. Außerdem hat Diez eine kleine Kollektion temporärer Tattoos entworfen, die man schmerzfrei auf und nach ein paar Tagen wieder abtragen kann. Außerdem gut für den Sommer und im neuen Geschäft auszuprobieren – die Sonnenbrillen-Kollektion, die Saskia Diez zusammen mit der Marke Marc O’Polo entworfen hat.

Eigentlich steht Toms für das objektifizierte Gute: Für jeden gekauften Schuh bekommt ein bedürftiges Kind irgendwo auf der Welt ein Paar geschenkt. „One for one“ heißt das Prinzip, das sich der Gründer Blake Mycoskie 2006 ausdachte, es hat ihn und seine Marke berühmt und erfolgreich gemacht. Außerdem ist die Firma B-Corp zertifiziert, ein Drittel der Einnahmen wird gespendet. Aber nur Gutes tun reicht offensichtlich gerade nicht mehr. Deshalb geht jetzt selbst Toms eine „Celebrity“-Kooperation ein. Die gefragte Hollywood-Stylistin Jamie Mizrahi, unter anderem tätig für Adele, Jennifer Lawrence und Jeremy Allen White, hat die limitierte Kollektion „The Monochrome Edit“ entworfen, die gerade erschienen ist. Erwartungsgemäß sind hier Obermaterial und Sohle in derselben Farbe gehalten, statt fester Baumwolle wurde obendrein schwarzes, bernsteinfarbenes oder kirschrotes Leder verwendet. Ob die Star-Schläppchen jetzt wohl auch irgendwo ein Kind bekommt? (toms.com; zalando.com).
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